PFLANZE – ACKERBAU
15. Oktober 2018
Ackerbaustrategie 2018
Deutsche Landwirtschaft will moderner, effizienter und nachhaltiger werden
Im Mai 2018 hat der Zentralausschuss der deutschen Landwirtschaft (ZDL) eine Strategie zur Zukunft des Ackerbaus in Deutschland veröffentlicht. Mit der Formulierung von acht Kernzielen und 18 damit verbundenen Ansätzen und Maßnahmen möchte der ZDL seinen Beitrag zur gesellschaftlichen Debatte um die künftige Ausrichtung der deutschen Landwirtschaft leisten. Die Strategie zielt ab auf einen Ackerbau im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung, der Sicherung einer Ernährung mit gesunden Nahrungsmitteln und der Schonung von Wasser, Boden, Luft und Biodiversität. Für die Ausrichtung der einzelnen Betriebe stehen der Erhalt der Wirtschaftlichkeit, Ressourcenschonung und die gesellschaftliche Akzeptanz im Fokus.
Weichenstellung für eine nachhaltige Entwicklung der modernen Landwirtschaft
Gut ein Drittel der deutschen Bodenfläche wird ackerbaulich genutzt. Auf einer Gesamtfläche von 11,8 Millionen Hektar werden Produkte für die Grundversorgung der Bevölkerung angebaut – sei es in Form von Lebensmitteln, Futtermitteln oder Rohstoffen für die stoffliche und energetische Verwertung. Vor dem Hintergrund der wachsenden gesellschaftlichen Ansprüche an die Qualität, Vielfalt und Menge der Erzeugnisse sowie an die Nachhaltigkeit des Ackerbaus hat der ZDL eine Ackerbaustrategie mit den folgenden acht Kernzielen entwickelt:
1. Sicherung der Versorgung mit Nahrungs- und Futtermitteln und nachwachsenden Rohstoffen
Dieses Ziel hat hohe Priorität und soll unter anderem durch den Erhalt landwirtschaftlicher Flächen erreicht werden. Durch eine spezielle Sortenwahl und Züchtung soll zudem die Produktivität in der Landwirtschaft gesteigert werden, um nachwachsende Rohstoffe anbauen zu können, die als Nahrungsmittelrohstoffe oder als Futtermittel genutzt werden.
2. Reduktion des Pflanzenschutzeinsatzes auf das Nötigste
Die Ackerbausysteme sollen – unter Beachtung der Fruchtfolge und der Sortenwahl – so gestaltet werden, dass Krankheiten und Schädlinge eingedämmt werden. Diese Maßnahme zielt auf eine bessere Resistenzfähigkeit der Pflanzen und auf die Vermeidung negativer Umweltauswirkungen durch die Begrenzung des Pflanzenschutzeinsatzes ab.
3. Erhalt und Optimierung der Bodenstruktur und der Fruchtbarkeit der Böden
Hier stehen der Erhalt und die Steigerung des Humusgehaltes des Ackerbodens im Fokus. Entsprechende Maßnahmen sind beispielsweise die vielfältige Gestaltung der Fruchtfolgen und der Einsatz qualitativ hochwertiger Düngemittel.
4. Deckung des Nährstoffbedarfs der Kulturpflanzen & Effizienzsteigerung bei der Düngung
Der tatsächliche Bedarf der Kulturpflanzen soll die Basis für eine standortangepasste Düngung sein. Eine funktionierende regionale Verteilung von Wirtschaftsdünger Für die Umsetzung der Maßnahmen ist die Nutzung digitaler Techniken und Stärkung der Nachhaltigkeit im Ackerbau durch Bildung und Beratung.
5. Anpassung an Klimaveränderungen und Reduzierung der Treibhausgasemissionen
Die Landwirtschaft soll unter anderem durch den Anbau nachwachsender Rohstoffe und der Verwendung von Bioenergie einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Im Bereich Wassermanagement sind die Landwirte gefordert, Chancen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu nutzen.
6. Förderung von Biodiversität und der Vielfalt der Kulturlandschaft
Hier geht es zum Beispiel um den für die Landwirtschaft praktisch umsetzbaren Schutz von Feldvögeln, Insekten, Bestäubern und Pflanzen. Eine wichtige Maßnahme dafür ist die Verbesserung und die Anwendung von Verfahren und der Technik für die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln.
7. Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit des Ackerbaus und Verbesserung
Wichtige Maßnahmen sind hier die Sortenwahl und Züchtung zur Effizienzsteigerung sowie die Entwicklung der Betriebe, um auf den offenen Märkten wettbewerbsfähig anbieten zu können. Ebenso wichtig ist die einzelbetriebliche Absicherung gegen Produktionsausfälle und Preisschwankungen.
8. Leistung eines Beitrags zum Zusammenleben im ländlichen Raum
Hier steht der verständnisvolle Umgang und die gegenseitige Rücksichtnahme zwischen den Landwirten und der Bevölkerung im Fokus. Priorität hat die Intensivierung des Dialogs mit den Verbrauchern, um das gegenseitige Verständnis zu fördern.
Zentralausschuss der deutschen Landwirtschaft (ZDL)
Zum Zentralausschuss der deutschen Landwirtschaft gehören der Deutsche Bauernverband (DBV), die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), der Deutsche Raiffeisenverband (DRV), der Verband der Landwirtschaftskammern (VLK) und der Zentralverband Gartenbau (ZVG).
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