Branche – Futtermittel

3. Februar 2020

Futtermittel-Branche spürt den Strukturwandel

Ist die Grenze des Wachstums in der tierischen Veredlung und somit auch in der Futtermittelbranche erreicht? Kennzahlen des Deutschen Verbands Tiernahrung e.V. (DVT) weisen darauf hin, dass die Trends in der Landwirtschaft der vergangenen Jahre in den Bereichen wie der Anzahl von landwirtschaftlichen Betrieben, Höhe von Viehbeständen und in der Mischfutterproduktion klar auf Rückgänge zeigen. Die Preise für industriell hergestelltes Mischfutter, das an die Tierhalter geliefert wird, stiegen indessen weiter an.

Rund 266.690 landwirtschaftliche Betriebe zählte Deutschland im Jahr 2018. Diese bewirtschafteten insgesamt 16,6 Mio. Hektar Bodenfläche womit die durchschnittliche Betriebsgröße 53,3 Hektar betrug. Im Vergleich zum Vorjahr 2017 sind die Anzahl der Betriebe um 3.100 sowie die Fläche der Betriebe um 42.200 ha gesunken. Dieser rückgängige Trend ist bereits ab 2015 erkennbar.

Der Anteil der Viehhalter betrug im Jahr 2016 rund 67 Prozent von insgesamt 275.400 landwirtschaftlichen Betrieben. Auch hier setzte sich der Negativtrend in den deutschen Tierbeständen aller Tierarten fort: Der Rinderbestand entwickelte sich von rund 11,76 Mio. Tieren im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozent zurück. Der Bestand an Milchkühen sank indes um 2,4 Prozent. Daneben konnte bei Schweinen ebenfalls eine Abnahme von 3,6 Prozent verzeichnet werden. Hier betrug der Bestand zum Erhebungszeitpunkt im Mai 2019 rund 25,9 Mio. Tiere. Auffällig ist hierbei die Senkung der Mastschweine um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

landwirtschaftliche Betriebe gab es 2016 in Deutschland

%

davon waren Viehhalter

Mischfutterproduktion rückläufig
2018 produzierten die 293 Betriebe in Deutschland insgesamt 23,84 Mio. Tonnen Mischfutter, das sind ein Prozent weniger als im Vorjahr. So kann man die abnehmende Entwicklung der Tierbestände nun also auch in der Futtermittelherstellung erkennen. Im europäischen Vergleich steht Deutschland dennoch auf Platz eins der produktionsstärksten Nationen. Auf Platz zwei folgt Spanien mit ca. 23,67 Mio. Tonnen und auf dem dritten Platz Frankreich mit 20,83 Mio. Tonnen hergestelltem Mischfutter.

Die Preise für Mischfutter stiegen im Jahr 2018/19 erneut an. Für Milchleistungsfutter erhöhte sich der Durchschnittspreis um 2 Prozent, für Geflügelfutter um 2,2 Prozent und für Alleinfutter für Mastschweine sogar um 2,9 Prozent. Gründe für diese Preiserhöhungen sind zum einen der Dürresommer 2018 in Teilen Deutschlands und Europas, wodurch weniger Getreide aus heimischer Erzeugung zur Verfügung stand, sowie Handelskonflikte zwischen China und den USA.

Tonnen Mischfutter wurden 2018 hergestellt

Futtermittelhersteller gab es 2018 in Deutschland

Quellen und weitere Informationen

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