Lohnunternehmen – Branche

6. März 2019

Lohnunternehmer: Mehr als ein Saisonjob

Lohnunternehmer erledigen als Dienstleister vor allem Arbeiten in der Landwirtschaft. Sie kümmern sich beispielsweise um die Düngung, den Pflanzenschutz, die Bodenbearbeitung sowie die Ernte. Beim Begriff „Lohnunternehmen“ denken wir meist an große Maschinen, die im Herbst auf den Feldern und auf den Landstraßen in Kolonnen unterwegs sind, um die Ernte durchzuführen. Doch was machen Lohnunternehmer außerhalb der Erntezeiten?

Lohnunternehmen bieten Rundum-Paket
Zum Leistungsspektrum der Lohnunternehmen gehören beispielsweise die Bodenbearbeitung und die Aussaat. Dieser Bereich umfasst deutlich mehr als nur die Einzelkornsaat von Mais und das Einarbeiten von Gülle. Es geht vielmehr auch um die Grundbodenbearbeitung, die Sicherung der Fruchtarten-Vielfalt und den Einkauf von Saatgut. Die Zeitschrift Lohnunternehmen ermittelte, dass rund ein Viertel der deutschen Landwirte das Saatgut für den Maisanbau über Lohnunternehmen einkauft, bei Getreide sind es sogar ein Drittel. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Auseinandersetzung mit innovativer Landtechnik. Der Lohnunternehmer muss seinen Maschinenpark mit modernster, ressourcen- und kostensparender Technik ausstatten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

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der deutschen Landwirte kaufen ihr Saatgut für den Maisanbau über Lohnunternehmer

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der deutschen Landwirte kaufen ihr Saatgut für Getreide über Lohnunternehmer

Parallel zum Wachstum der landwirtschaftlichen Betriebe werden auch die Lohnunternehmen immer größer. Mais wird in Deutschland schon seit einigen Jahren nahezu vollständig von Lohnunternehmen geerntet. Weitere Bereiche wie beispielsweise die Grasbergung, die Bodenbearbeitung und die Rübenernte werden verstärkt an Lohnunternehmen vergeben. Wer hier über Spezialmaschinen verfügt, wird auch in Zukunft gut gefüllte Auftragsbücher haben.

Großwetterlage als Erfolgsfaktor
Wie abhängig auch die Lohnunternehmer von der Wetterlage sind, zeigte sich im Sommer 2018 einmal mehr: die Lohnunternehmen führten deutlich weniger Arbeitsstunden aus und generierten entsprechend weniger Umsatz. Während die landwirtschaftlichen Betriebe Engpässe in der Futterernte verzeichnen, machen sich die Auswirkungen der Dürre ebenso im Auftragsbuch der Lohnunternehmer bemerkbar. Da viele Landwirte mit erheblichen Ernteeinbußen zu kämpfen haben, versuchen sie nur das Nötigste vom Lohnunternehmer erledigen zu lassen. Sonderaufträge wie zum Beispiel Grunddüngung oder Bodensanierungsmaßnahmen, die unter normalen wirtschaftlichen Bedingungen zu den Standardaufgaben der Lohnunternehmer zählen, werden derzeit vielerorts zurückgestellt.

Welche Alternativen gibt es?

Kleine Lohnunternehmen setzen ergänzend immer mehr auf die Übernahme außerlandwirtschaftlicher Tätigkeiten. Ähnlich wie viele Landwirte suchen sie Alternativen mit besseren Einkommenschancen, geregelteren Arbeitszeiten und einer gleichmäßigeren Arbeitsverteilung über das gesamte Jahr hinweg.

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