Tier

11. Februar 2021

EuroTier 2021: Tierhaltung mutig weiterentwickeln

Am Dienstag haben DLG-Präsident Paetow und Bundesagrarministerin Klöckner die virtuelle EuroTier und EnergyDecentral eröffnet. Zahlreiche Diskussionsrunden finden in diesen Tagen auf neun parallelen Online-Videokanälen statt. Folgende Frage steht im Vordergrund: Wie wird es zukünftig möglich sein, zum einen mehr Tierwohl zu leisten und zum anderen ökonomisch existent zu bleiben? Agrar-Trends gibt einen ersten Überblick.

Die EuroTier 2021 wird in diesen Tagen als digitale Messe ausgerichtet. Rund 1.400 Firmen aus dem In- und Ausland nehmen als Aussteller teil. In ihrer Eröffnungsrede betonte die Bundeslandwirtschaftsministerin, wie elementar die Tierhaltung für die landwirtschaftliche Wertschöpfungskette sei. Wenn die Tierhaltung fehle, schließe die Kette nicht mehr. Weiterhin sagte sie, wie richtig und wichtig es sei, solch eine Messe nicht ausfallen zu lassen. „Ich mag die DLG-Veranstaltungen und –Messen, weil sie nach vorne schauen und nicht zurück. Und sie sprechen die junge Generation an.“

Bedeutung der Fleischproduktion
In der Rede von Julia Klöckner wurde deutlich, welche Bedeutung der Handel und die Wertschöpfungskette Fleisch haben. „Ich halte den Handel für sehr wichtig“, sagte sie. Volle Regale in den Supermärkten seien nicht selbstverständlich und die Landwirtschaft sei systemrelevant.

Qualität statt Billig-Preis in den Vordergrund stellen
„Wenn die Produktion aus Deutschland abwandert, ist nichts gewonnen, im Gegenteil. Weder Umwelt- noch Tierwohlfragen lösen wir, indem wir sie exportieren“, so die Bundeslandwirtschaftsministerin. Sie ruft dazu auf, bei der Fleisch-Werbung des Handels auf Qualität statt auf den Billigst-Preis zu setzen. Der Wert und die Wertschätzung des Produkts werden nicht ausreichend geschätzt. Tierhalter, die gesamte Lebensmittelkette und die Verbraucher seien gefragt, damit Erwartungen und Erfüllungen zusammen passen.

Mit innovativen Entwicklungen in die Zukunft blicken
DLG-Präsident Hubertus Paetow fasste zum Auftakt der diesjährigen EuroTier wichtige Aspekte zusammen: Die Tierhaltung in Deutschland und Europa werde auch zukünftig anders aussehen als in vielen anderen Regionen der Welt. Tierwohl und Nachhaltigkeit nehmen einen hohen Stellenwert ein, bringen höhere Anforderungen mit sich und erfordern neue technische Konzepte. Mit der frühzeitigen Erkennung von Trends lassen sich Chancen nutzen. Gerade aufgrund dieser Anforderungen wolle die Gesellschaft die nachhaltige Tierhaltung im Inland erhalten, dazu zähle auch die ökonomische, weltweite Wettbewerbsfähigkeit.

Über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg müsse die Botschaft der nachhaltigen Erzeugung tierischer Produkte kommuniziert werden (siehe Bundesministerin Julia Klöckner und DLG-Präsident Hubertus Paetow sehen Perspektiven für die Tierhaltung in Deutschland (eurotier.com)).

Wie sieht der Stall der Zukunft aus?
Diese Frage wird in diesen Tagen stark diskutiert. Klar ist, dass die Vorstellungen und Lösungen weltweit stark auseinander gehen. Um dieser Antwort zumindest für Deutschland näher zu kommen sowie Zielkonflikten zwischen Tier- und Umweltschutz entgegen zu wirken, wurde das „Netzwerk Fokus Tierwohl“ gegründet.

Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung

Mit dem „Netzwerk Fokus Tierwohl“ sollen Tierhalter in Deutschland nachhaltig gestärkt werden und dabei unterstützt werden, Tier- und Umweltschutz, Qualität bei der Produktion sowie Marktorientierung zu priorisieren. Mit unter anderem neuesten Erkenntnissen aus der angewandten Forschung sowie aus zahlreichen Projekten sollen fachlich fundierte und aufbereitete Informationen bundesweit abgestimmt werden. Das Ziel: Den Wissenstransfer in die Praxis verbessern, um schweine-, geflügel- und rinderhaltende Betriebe in Deutschland hinsichtlich einer tierwohlgerechten, umweltschonenden und nachhaltigen Nutztierhaltung zukunftsfähig zu machen.

Hier geht es zum Netzwerk Fokus Tierwohl: Tierwohl – Fokus Tierwohl (fokus-tierwohl.de)

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