Entwicklung – Betrieb

22. April 2021

Landwirte weiter im Wechselbad der Gefühle

Die deutschen Landwirte befinden sich angesichts unklarer Zukunftsperspektiven weiterhin in einem Wechselbad der Gefühle. Während sich die aktuelle Stimmung im März 2021 gegenüber dem Dezember 2020 leicht verbessert hat, wächst insbesondere bei den Ackerbaubetrieben die Skepsis hinsichtlich der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Betriebe. Das zeigt das aktuelle Konjunkturbarometer Agrar, das der Deutsche Bauernverband (DBV) im März gemeinsam mit dem VDMA Fachverband Landtechnik und der Landwirtschaftlichen Rentenbank durchgeführt hat. Der Indexwert des Konjunkturbarometers verbesserte sich von 11,0 Punkten im Dezember auf 14,2 Punkte im März. Er liegt damit sogar über dem Vorjahres-März-Wert von 12,3 Punkten, aber weit unter dem März-Werten von 22,3 und 22,1 Punkten vor zwei beziehungsweise drei Jahren. Der Indexwert bildet die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung und die Erwartungen an die zukünftige Entwicklung ab.

Als Ursachen für die Skepsis sieht Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, besonders die aktuelle Diskussion um das Insektenschutzgesetz und die kritische Diskussion um die künftige Ausrichtung der EU-Agrarpolitik: „Das geplante Insektenschutzgesetz wird die Situation der Landwirte weiter verschärfen“, so Rukwied. Es zerstöre bereits vorhandene kooperative Ansätze, so seine Kritik.

Der Anteil der Landwirte, die in neue Landtechnik und dabei insbesondere in umweltschonende Landmaschinen investieren wolle, sei deutlich gestiegen. Der Grund hierfür finde sich vor allem in der sogenannten „Bauernmilliarde“ des Investitionsprogramms Landwirtschaft. Gleichzeitig nähmen aber auch die geplanten Investitionen in Ställe, Hof- und Stalltechnik zu.

Die Corona-Krise hinterlässt laut den Ergebnissen des DBV-Konjunkturbarometers weiterhin auch deutliche Spuren in der Stimmung der Landwirte. Während 28 Prozent der Landwirte angeben, durch die Corona-Pandemie Umsatzverluste zu erleiden, gehen 14 Prozent davon aus, zu coronabedingten neuen Absatzchancen gekommen zu sein.

Laut den Befragungsergebnissen teilen nur noch 21 Prozent der Landwirte die Einschätzung, dass mit der Corona-Situation die deutsche Landwirtschaft wieder einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft bekommen wird. Im März 2020 waren dies noch 46 Prozent gewesen. Mit 49 Prozent befürchtet dagegen fast die Hälfte der Landwirte, dass durch das Virus die Sorgen und Nöte der landwirtschaftlichen Betriebe aus dem Blick geraten könnten.

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