Politik – Verbände
5. November 2018
Landwirtschaftliches Verbandswesen im Überblick
Wie setzen sich die landwirtschaftlichen Verbände zusammen und welche Rolle spielen sie?
Zunächst einmal sind in vielen Ortschaften einzelne Ortsverbände anzutreffen. Die Ortsverbände eines Kreises bilden übergeordnet den Kreisverband. Kreisverbände schließen sich zu Bezirks- und Landesverbänden zusammen und schließlich bilden diese den Deutschen Bauernverband (DBV). Darüber hinaus gibt es Verbände, die sich um spezielle Interessensfelder der Landwirtschaft kümmern, wie zum Beispiel den Bauernverband der Deutschen Milchviehhalter (BDM), der sich auf die Belange deutscher milchviehhaltender Betriebe fokussiert oder der Deutsche Raiffeisenverband, der sich als Dachverband der genossenschaftlich organisierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft zusammengeschlossen hat. Als erste direkte Ansprechpartner und Berater für die Landwirte stehen in der Regel die Landwirtschaftskammern zur Verfügung. Ihre Aufgaben umfassen unter anderem die Förderung, Betreuung, Beratung, Ausbildung, Forschung und Vermarktung der Landwirtschaft.
Welche Aufgaben haben die Verbände?
Unabhängig von der Ebene, befassen sich die Verbände mit wirtschaftspolitischen und sozialen Interessen der Landwirte. Sich selbst als politisch unabhängige Unternehmerverbände bezeichnend, setzen sie sich mit sozialen, steuerlichen, rechtlichen und umweltpolitischen Themen und Fragen der Landwirtschaft auseinander. So äußern sie sich zur Entwicklung des ländlichen Raumes, zu Gesetzgebungen, zu Themen der Agrarpolitik sowie zu Anliegen in der Bildung und Ausbildung.
Wie sieht landwirtschaftliches Verbandswesen außerhalb von Deutschland aus?
Auf europäischer Ebene gibt es COPA und COGECA. Als COPA wird der Ausschuss der berufsständischen landwirtschaftlichen Organisationen bezeichnet, zu dem heute rund sechzig Mitgliedsorganisationen aus der Europäischen Union und 36 Partnerorganisationen aus anderen Ländern zählen. Gemeinsam setzen sie sich für die Interessen der Landwirte in der Europäischen Union in Verbindung mit der Entwicklung der gemeinsamen Agrarpolitik ein. Sie sind als „Sprachrohr der europäischen Landwirtschaft“ anerkannt.
COGECA stellt den Allgemeinen Verband der landwirtschaftlichen Genossenschaften in Europa dar. Beide Organisationen bilden eigene sowie gemeinsame Arbeitsgruppen und Ausschüsse.
2011 gegründet, bringt der Weltbauernverband (WFO) die Interessen der Landwirtschaft weltweit zusammen und arbeitet eng mit der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), der Weltbank oder der UN zusammen. Im Vordergrund stehen Themen wie Ernährungssicherheit, Energieversorgung sowie Handels- und Entwicklungspolitik, welche bei der Erstellung von internationalen Abkommen berücksichtigt werden.
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