National – Politik

4. Juli 2019

Mit F.R.A.N.Z. Naturschutz und Agrarwirtschaft vereinbaren

Das im Januar 2017 ins Leben gerufene Projekt F.R.A.N.Z. (Für Ressourcen, Agrarwirtschaft und Naturschutz mit Zukunft) zeigt beispielhafte Ansätze, wie Landwirtschaft und Naturschutz erfolgreich kooperieren können. Wissenschaftler haben dem Deutschen Bauernverband (DBV) jüngst geraten, Aktivitäten und vor allem positive Beobachtungen viel deutlicher als bisher zu präsentieren. Agrar-trends stellt den aktuellen Stand des F.R.A.N.Z.-Projektes vor.

Insgesamt zehn konventionell geführte landwirtschaftliche Betriebe aus ganz Deutschland entwickeln im F.R.A.N.Z.-Projekt gemeinsam mit Handelnden aus Landwirtschaft und Naturschutz Maßnahmen, die dem Arten- und Naturschutz dienen und gleichzeitig praxistauglich und wirtschaftlich tragbar sind.  

Betriebe

zeigen wie Landwirtschaft und Naturschutz erfolgreich kooperieren

Ziel des Projektes ist es die Landwirtschaft und biologische Vielfalt enger miteinander zu verbinden. Die Ergebnisse der Maßnahmenumsetzungen sollen darüber hinaus Impulse für die Gestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2020 zu geben. Die Idee dahinter: Passende förderrechtliche Rahmenbedingungen könnten mehr Landwirte für die Maßnahmen gewinnen und Agrarumweltprogramme könnten konkreter definiert werden.

Für das erste Anbaujahr 2017 wurde versucht, auf zwei bis fünf Prozent der Flächen der jeweiligen Demonstrationsbetriebe Biodiversitätsmaßnahmen umzusetzen. Die aktuelle Bilanz zeigt: Das Ziel wurde erreicht. Das F.R.A.N.Z.-Projekt hat gezeigt, dass sich intensive Produktion durchaus mit Naturschutz vereinbaren lässt. Es wurden nachweislich positive Effekte für die Artenvielfalt festgestellt. In den 110 Maßnahmen fanden sich unter anderem Blühstreifen, Extensivgetreideflächen und Feldlerchenfenster wieder, die zu höheren Vogeldichten, einer höheren Anzahl an Schmetterlingen und mehr Artenreichtum führten.

Maßnahmen

führten zu positiven Effekten für die Artenvielfalt

Ab 2018 wurde die Projektfläche auf fünf bis zehn Prozent der Betriebsfläche erweitert. Feldlerchenstreifen, die zunächst auf Getreideflächen zu sehen waren, wurden nun auf Maisschläge ausgedehnt. Auch dort waren von nun an Vorgewende-Flächen blühend anzutreffen.

Gemeinsam mit der Umweltstiftung Michael Otto hat der DBV das F.R.A.N.Z. Projekt ins Leben gerufen. Auf dem Bauerntag 2019 haben nun verschiedene Wissenschaftler dem DBV geraten, die zehn naturfreundlichen Projekte viel deutlicher zu zeigen und verstärkt darauf aufmerksam zu machen, dass bereits mehr Biodiversität in die Agrarlandschaft integriert wird. In Deutschland gibt es mittlerweile 230 km Blühstreifen. Dies soll erst der Anfang sein. Weit mehr Angebote sollen geschaffen werden. Die GAP ab 2021 werde grüner werden. Dies darf sie insoweit werden, wie wir als Bauern noch eine Zukunft haben, so Joachim Rukwied, Präsident des DBV.

F.R.A.N.Z. im Überblick

Das Demonstrations- und Verbundprojekt F.R.A.N.Z. wird von der Umweltstiftung Michael Otto und dem Deutschen Bauernverband durchgeführt. Die Thünen-Institute für Ländliche Räume, Betriebswirtschaft und Biodiversität, die Universität Göttingen und das Michael-Otto-Institut im NABU begleiten F.R.A.N.Z. wissenschaftlich. Landesbauernverbände und Kulturlandschaftsstiftungen stehen den Demonstrationsbetrieben vor Ort beratend und unterstützend zur Seite.

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