Entwicklung – Betrieb

16. Juli 2020

Stimmung Juni 2020: Leicht verbessert

Das im Juni 2020 durchgeführte Konjunkturbarometer Agrar des Deutschen Bauernverbandes zeigt, dass sich die Zukunftserwartungen der deutschen Landwirte in den vergangenen Monaten leicht erholt haben. Die Bewertung der aktuellen wirtschaftlichen Lage als auch die der zukünftigen Situation verbesserte sich im Vergleich zur Befragung im März 2020, bewegt sich mit einem Indexwert von 15,8 allerdings noch auf niedrigem Niveau. Ursachen hierfür: ungünstige wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen und die Auswirkungen der Corona-Krise. Während die Investitionsbereitschaft der Landwirte weiterhin niedrig bleibt, ist auch das geplante Investitionsvolumen im Jahresvergleich niedriger. 

Die Stimmung bleibt wenig optimistisch: Das Konjunkturbarometer, welches der Deutsche Bauernverband quartalsweise durchführt, zeigt deutlich die Verunsicherung und wirtschaftliche schwierige Situation der Landwirte. Vor allem die verschärfte Düngeverordnung und die Ausbreitung des Covid-19-Virus drücken die Stimmung. Diesen negativen Agrartrends stehen nur wenige positive Entwicklungen gegenüber.

Einschätzung der aktuellen Lage abhängig von Betriebsform

Die Bewertung der aktuellen wirtschaftlichen Situation fällt je nach Betriebstyp unterschiedlich aus: Die Veredlungsbetriebe schätzen ihre aktuelle wirtschaftliche Lage deutlich schlechter als im März ein. Futterbaubetriebe beurteilen sich dagegen unverändert und Ackerbaubetriebe sogar etwas besser im Vergleich zum Frühjahr.

Zukunftserwartungen der Landwirte verhalten optimistisch

Die Beurteilung der eigenen wirtschaftlichen Entwicklung fällt im Rahmen des Konjunkturbarometers aktuell besser als die zukünftig prognostizierte Entwicklung aus. Momentan beurteilen die Landwirte ihre Situation mit dem Indexwert 3,03 auf einer Notenskala von 1 bis 5 optimistischer als zukünftig mit 3,21. Diese auf lange Sicht gesehene schlechtere Stimmung begründet sich unter anderem mit den künftigen Entwicklungen der Corona-Krise. Momentan fühlen sich rund 79 Prozent der Landwirte durch das Corona-Virus in ihrer landwirtschaftlichen Tätigkeit eingeschränkt und bei der Hälfte (53 Prozent) hat sich der Umsatz verringert. Allerdings gibt es auch Positives: 82 Prozent geben an, dass sich durch die Corona-Pandemie neue Chancen für die Vermarktung ihrer Produkte ergeben haben.

Unsicherheit verursacht niedrig bleibendes geplantes Investitionsvolumen

Für viele Landwirte ist die Unsicherheit, die durch die Verschärfung der Düngeordnung und insbesondere durch die Corona-Krise noch verstärkt wird, der Grund für eine zurückhaltend bleibende Investitionsneigung. Das geplante Investitionsvolumen für Juli bis Dezember 2020 hat sich im Vorjahresvergleich von 4,1 auf 3,9 Milliarden Euro reduziert. Corona hat auch in diesem Bereich eindeutige Auswirkungen: 66 Prozent der Landwirte verschieben ihre Investitionen wegen der Pandemie auf unbestimmte Zeit und nur 26 Prozent wollen bis zum Jahresende noch in Maschinen und Geräte (13 %), Wirtschaftsgebäude (9 %), Hof- und Stalltechnik (4 %), Erneuerbare Energien (3 %), Außenlandwirtschaftlich (1 %) oder in Elektronik (1 %) investieren.

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