Betrieb – Entwicklung
2. Januar 2019
Die Zukunftserwartungen 2019 der Landwirte
Laut dem Konjunktur- und Investitionsbarometer Agrar vom Deutschen Bauernverband wird die eigene wirtschaftliche Lage aus Sicht der Landwirte für das 1. Quartal 2019 gegenüber Juni 2018 deutlich schlechter eingeschätzt. Die zukünftige wirtschaftliche Situation in den nächsten zwei bis drei Jahren wird dagegen positiv beurteilt.
Im Jahresvergleich fällt das geschätzte Investitionsvolumen der Landwirte für die kommenden Monate niedriger aus als zum Jahreswechsel 2017 / 2018. Insbesondere die Investitionen in Wirtschaftsgebäude werden erheblich niedriger eingeschätzt. Sowohl auf dem Acker als auch in der Tierhaltung mussten viele Landwirte Einbußen verzeichnen. Zwischen Herbst 2017 und Sommer 2018 erlebte die deutsche Landwirtschaft zahlreiche Wetterextreme. Trotz enormer regionaler Unterschiede verzeichnen die Landwirte insgesamt in diesem Jahr hohe Verluste im Ackerbau und in der Futtererzeugung. Für viele Landwirte sind daher keine oder nur kleine Investitionen in neue Gebäude realisierbar.
Veredlungsbetriebe besonders zurückhaltend
In den Veredlungsbetrieben hat sich die wirtschaftliche Lage besonders verschlechtert. Über die letzten zehn Jahre lassen sich in diesem Betriebszweig große Schwankungen verzeichnen. Krisen wie die Milchpreiskrise, Lebensmittelskandale wie der BSE- oder Fipronil-Skandal oder der vegetarische und der vegane Ernährungstrend führten zu plötzlichen Preis- und Nachfrageveränderungen. Auch die Unsicherheiten bei der zukünftigen Gesetzgebung für die Sauenhaltung und die steigenden gesellschaftlichen Ansprüche an die Nutztierhaltung erschweren die Situation der Veredlungsbetriebe.
Zukunftserwartungen wieder positiv
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Bereitschaft der deutschen Landwirte, in Maschinen und Geräte sowie Erneuerbare Energien zu investieren auf einem etwa gleich niedrigen Niveau verblieben. Eine erhöhte Investitionsbereitschaft zeigt sich in der Hof- und Stalltechnik sowie in außerlandwirtschaftlichen Bereichen. Die wirtschaftlichen Zukunftserwartungen fallen wiederum in den verschiedenen Betriebsformen gleichermaßen positiv aus. Ackerbau-, Futterbau- und Veredlungsbetriebe glauben, dass sich die wirtschaftliche Situation in den nächsten zwei bis drei Jahren für sie verbessern wird.
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